Keine Einigung im Streit um eine Amateurfunkanlage gab es bei einem Gespräch, das am 15. Januar 2015 im Rathaus der bayerischen Gemeinde Zeitlofs stattfand.
Verängstigte Bürger aus dem Zeitlofser Ortsteil Roßbach hatten sich über eine Amateurfunkanlage beschwert, die dort seit mehr als zehn Jahren von dem Funkamateur DF3FF betrieben wird (siehe auch).
Der Bürgermeister der Gemeinde hatte daraufhin zu einem Gespräch gebeten, an dem auch das DARC-Vorstandsmitglied Christian Entsfellner und Dieter Hammes von der Bundesnetzagentur teilnahmen.
Einem Pressebericht der Zeitung "Mainpost" zufolge behaupten Anwohner, es seien in "unmittelbarer Umgebung der Amateurfunkanlage (...) gehäuft Krebsfälle aufgetreten". Auch habe es Störungen von technischen Geräten gegeben - Garagentore würden "auf und zu" gehen und "Babyphones und Öfen" würden "sprechen". Man "störe sich schon lange an den großen Antennen" und Nachbarn würden einen Wertverlust ihrer Häuser befürchten.
Christian Entsfellner wies darauf hin, dass der Amateurfunk in Deutschland gesetzlich geregelt ist und dass es Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Felder gibt. Der Amateurfunk sei auch keine kontinuierliche Strahlungsquelle: "Wir funken nur, wenn wir auf die Taste drücken".
Dieter Hammes erklärte, die Bundesnetzagentur habe die Emissionen der Amateurfunkanlage gemessen. Dabei sei keine Überschreitung der Grenzwerte festgestellt worden. Er machte klar, dass die Bewertung von Amateurfunkanlagen von den Funkamateuren "sehr penibel" durchgeführt werde, weil den Amateuren bewusst sei, das "bei Verstößen mit erheblichen Strafen zu rechnen" sei.
Trotz sachlicher Aufklärung blieben die Fronten verhärtet. Die Bundesnetzagentur will nun eine Langzeitmessung über drei Monate in einem der Nachbarhäuser durchführen.
Bereits vor zwei Jahren hatte sich in der Gemeinde Zeitlofs eine Bürgerinitiative gebildet, die damals gegen die Errichtung einer Richtfunkanlage eines Mobilfunkbetreibers protestierte.
(Quelle: funkmagazin)