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Offenbach – Der Sommer 2014 zeigte sich bei insgesamt leicht überdurchschnittlicher Temperatur und Sonnenscheindauer anfangs noch recht trocken. Ab Juli gelangte Deutschland dann häufiger in den Einflussbereich von
Tiefdruckgebieten, die Regen, zahlreiche schwere Gewitter und häufig ungewöhnlich heftige Starkniederschläge brachten. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Anfangs sehr warm, später deutliche Abkühlung

Die Durchschnittstemperatur des Sommers lag mit 17,2 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung allerdings nur +0,1 Grad. Der Sommer begann mit sehr kühlen Nächten: In Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge sank das Quecksilber am 2. Juni bis zum Gefrierpunkt. Bereits eine Woche später sorgte jedoch eine ausgeprägte Hitzewelle für ungewöhnlich hohe Temperaturen, die am Pfingstmontag, dem 9. Juni, fast überall in Deutschland ihren Höhepunkt erreichte. Rheinau-Memprechtshofen, südwestlich von Baden-Baden, meldete mit 37,7°C den höchsten Wert des Sommers. Im Juli zog sich der Hochsommer mehr in den Norden und Osten Deutschlands zurück, während es beispielsweise am Bodensee deutlich frischer zuging. Der August fiel insgesamt etwas zu kühl aus. Im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hessen gab es keinen Tag mehr mit Temperaturen über 30°C.

Zunächst zu trocken, später Schwüle und heftige Gewitter, oft mit Starkregen

Der Sommer übertraf mit etwa 272 Litern pro Quadratmeter (l/m²) sein Soll von 239 l/m² um 13 Prozent. Im Juni war es verbreitet deutlich zu trocken, im Juli dann nur noch in unmittelbarer Küstennähe. Sonst herrschte oft große Schwüle mit nahezu tropischen Verhältnissen. Viele Unwetterwarnungen mussten herausgegeben werden, denn umfangreiche Regengebiete oder sehr langsam ziehende Gewitter brachten tlw. außergewöhnliche Wassermassen. Vom 7. bis zum 13. Juli und vom 20. Juli bis zum 5. August gingen im DWD fast täglich Meldungen von mehr als 70 l/m² in 24 Stunden ein. Die größten Tagesmengen fielen am 28. Juli in Emmingen-Liptingen bei Tuttlingen mit 109,4 l/m² und am 4. August in Cottbus mit 102,6 l/m². Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW meldete am 28. Juli in Münster sogar einen Wert von 292 l/m² in sieben Stunden. Ein Gewittersturm mit bis zu 144 km/h forderte am 9. Juni in Düsseldorf drei Menschenleben. Am 10. August richtete ein Tornado in Bad Schwalbach im Taunus erhebliche Schäden an.

An der Ostsee viel, an den Alpen diesmal wenig Sonnenschein

Die Sonnenscheindauer übertraf ihr Soll von 604 Stunden mit rund 628 Stunden um vier Prozent. Die sonnenscheinreichsten Gebiete befanden sich mit fast 900 Stunden an der Ostseeküste. Am wenigsten zeigte sich die Sonne am unmittelbaren Alpenrand – teilweise waren es dort noch nicht mal 500 Stunden.

(Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst)

 

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