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Die russische Weltraumraketenkorporation Energija hat ein neues Ankopplungs- und Frachtmodul entwickelt, das im Jahr 2010 neben US-Versorgungsgütern in einem Shuttle zur ISS gebracht und in die Raumstation eingeschaltet werden soll.
„Das Angebot von Energija an die russische Weltraumbehörde (Roskosmos) läuft darauf hinaus, dass das neue Modul aus NASA-Mitteln gebaut und zu Lasten der russischen Quote mit US-Versorgungsgütern in einem Shuttle zur ISS befördert wird.

Im Jahr 2009 ist die Lieferung des Moduls in die USA und im Januar 2010 sein Start vorgesehen“, sagte der Chef der Korporation, Nikolai Sewastjanow, am Mittwoch.

Ihm zufolge gibt es gegenwärtig an Bord der ISS drei Ankopplungsteile. Sie würden nicht ausreichen, wenn in der Raumstation gleichzeitig sechs Personen eingesetzt und statt zwei vier bemannte Sojus-Raumschiffe im Jahr zur Raumstation fliegen werden.

„Die NASA wird die Fertigung des Moduls bezahlen und wir werden so viele Güter in den Weltraum befördern, wie sie braucht - mehr als zwei Tonnen. Im Modul wird noch Platz für einen Teil der russischen Versorgungsgüter übrig bleiben.

Wenn der Shuttle mit dem neuen Modul an Bord bei der Raumstation eintrifft, werden die Güter umgeladen und das Modul selbst Bestandteil der ISS werden“, sagte der Energija-Chef.

ISS-Tourist Simonyi will „Leben“ im Weltraum studieren

 

Der fünfte Weltraumtourist und einer der Gründer von Microsoft, Charles Simonyi, will Mikroorganismen erforschen, die auf der Internationalen Raumstation ISS leben, und deren Anpassung an die schwerelosen Bedingungen studieren.

 

Simonyi wird im russischen Teil der ISS zudem mehrere Forschungsexperimente im Rahmen des SAMPLE-Programms durchführen.

Laut Programm des Experiments MUSCLE will der Weltraumtourist die Rückbildung von Muskeln in der Schwerelosigkeit aufgrund seiner eigenen Kreuzschmerzen einschätzen.

Ein weiteres Experiment, das auf der ISS stattfinden soll, trägt den Titel PILLE. Dabei soll die Belastung der ionisierenden Weltraumstrahlung, die Simonyi während seines siebentägigen ISS-Aufenthalts bekommt, experimentell bestimmt werden.

Außerdem will Simonyi die Erde per Videokamera aufnehmen. Auch mehrere Amateurfunk-Sessions sind geplant.

Die russischen Raumfahrer der 15. Expedition wollen außerdem viele Forschungsarbeiten tätigen. Im Rahmen des Experiments „Plasma-ISS“ werden sie die Grenzen der Stromintensität in der Plasma-Umgebung der Station in Abhängigkeit von der Arbeit der Außensysteme und der saisonbedingten Veränderung der Weltraumbedingungen messen.

Die Raumfahrer werden darüber hinaus die dynamischen Parameter der Station, die Lage der sensitiven Achsen, der Orientierungssensoren und -geräte sowie der Mikrogravitäts- und Magnetstörungen präzisieren.

Die Crew wird auch das einmalige Experiment „Plasma-Kristall“ fortsetzen, bei dem die physischen Erscheinungen in Plasma-Staub-Kristallen unter verschiedenem Inertgas-Druck und verschiedener Leistung des Hochfrequenz-Generators in der Schwerelosigkeit erforscht werden.

Biologischer Versuch in der ISS - Strudelwürmer regenerieren fehlende Körperteile

Im Rahmen eines biologischen Experimentes an Bord der Internationalen Raumstation ISS wird die Regenerierung abgetrennter Körperteile von Planarien (Strudelwürmer) beobachtet.

 

Die Würmer sind mit der derzeitigen Mission zur ISS gebracht worden.

Wie ein Mitarbeiter des russischen Institutes für medizinisch-biologische Probleme sagte, sollen die Planarien, denen wie auch ihren Vorgängern die Köpfe und die hinteren Körperteile auf der Erde abgetrennt wurden, im Weltall die fehlenden Fragmente regenerieren. „Alle vorangegangenen Etappen des Experimentes in der ISS waren erfolgreich verlaufen“, sagte der Wissenschaftler.

Nach Angaben eines Forscherteams des Institutes, die bereits bei der 13. Konferenz über Weltraumbiologie und Luft- und Weltraummedizin vorgestellt wurden, hatten Planarien bereits unter Verhältnissen der Schwerelosigkeit ihre Körper völlig wiederhergestellt.

„Beim Fehlen der Schwerkraft wird die Neubildung verlorener Körperteile bei Strudelwürmern und bei Bauchfüßlern nicht behindert.“ Das geht aus den Unterlagen zu der Konferenz hervor, die RIA Novosti zur Verfügung stehen.

Die Planarien, Wirbellose aus der Unterordnung Tricladida der Klasse der Turbellarien, werden sich zehn Tage an Bord der ISS aufhalten.

Die bis zu 35 Zentimeter langen Würmer sind über die ganze Erdkugel verbreitet. Sie bewohnen vorwiegend Süßgewässer (seltener Meere) und sind in den Tropengebieten auch auf dem Boden anzutreffen.

An Bord der Raumstation werden in diesem Jahr auch Versuche mit Weinschnecken durchgeführt.

Die Planarien werden am 20. April zur Erde zurückgebracht. Noch in diesem Frühjahr soll eine „Schneckenmannschaft“ mit einem Progress-Raumtransporter zur ISS gebracht werden

 

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