Reichlich dreist bietet eine Firma namens "Handyblocker.to" im Internet ein Amateurfunkgerät als "handlichen Fahrzeugstörsender" an. Sie bewirbt das Gerät damit, dass sich mit dessen Hilfe Funk-"Fahrzeugschlüssel" und andere Funkanwendungen im 433-MHz-Bereich wirksam blockieren lassen.
Bei dem beworbenen Gerät handelt es sich augenscheinlich um ein 2m/70cm-Handfunkgerät des Typs "Baofeng UV-3R". Das Gerät aus chinesischer Produktion war bei europäischen Funkamateuren wegen seines günstigen Preises recht beliebt. Leider entsprach insbesondere die Oberwellenunterdrückung im 2-Meter-Band nicht den europäischen Vorschriften. Das führte u.a. dazu, dass der deutsche Zoll erhebliche Probleme bei der Einfuhr des Gerätes bereitete (das Funkmagazin berichtete) und die Schweiz ein Verkaufsverbot verhängte.
Derzeit werden Restposten des "UV-3R" in Deutschland für weniger als 40 Euro angeboten. Die Firma "Handyblocker.to" verlangt für ihr Gerät 398 Euro, also rd. das Zehnfache.
Der Betrieb des Geräts als "Störsender" ist in Deutschland verboten und kann als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld geahndet werden - unbeschadet möglicher strafrechtlicher Verfolgung aufgrund von Taten, die durch den Störvorgang ermöglicht werden.
Die Firma "Handyblocker.to", die neben Störsendern auch dubiose Artikel wie einen "James Bond Kennzeichenhalter mit Rollo" (für 320 Euro) anbietet, nennt auf ihrer Website weder ihre Rechtsform noch den Inhaber. Angegeben ist für den deutschsprachigen Raum lediglich ein "Auslieferungslager" im österreichischen Bregenz. Rechtsgültige AGB und vorgeschriebene Kundeninformationen, z.B. zum Widerrufs- und Rückgaberecht, fehlen völlig. Die Domain ist in Tonga (.to) registriert und wird in Rumänien gehostet. Der Kaufpreis muss Kundenaussagen zufolge im voraus auf ein polnisches Konto überwiesen werden.
(Quelle: funkmagazin / Funkforum.com)