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Organische Leuchtdioden (OLEDs) und organische Solarzellen werden künftig am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm auch im industrienahen Maßstab entwickelt. Die neue Pilotanlage wurde vom Fraunhofer IAP und dem Anlagenbauer MBRAUN konzipiert und realisiert. Am 15. und 16. Januar 2013 wurde die Anlage im Rahmen einer Fachveranstaltung zur organischen Elektronik in Betrieb genommen.

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Die Pilotanlage für lösungsbasierte Prozesse am Fraunhofer IAP
steht in einem Reinraum und ist 15 Meter lang.
Foto: © MBRAUN

Nur zehn Zentimeter ist die Bushaltestelle hoch. Energiesparende OLEDs zeigen den Fahrplan an oder geben den Wartenden helle Signale, wenn ein Bus ankommt. Die Energie dafür kommt allein von der Sonne: Im Dach und in der Seitenwand sind organische Solarzellen integriert, die teilweise transparent sind. Bislang gibt es das Wartehäuschen nur im Maßstab 1:20. Designt wurde es vom PotsdamBüro für Produktdesign fdesign im Rahmen eines vom Bundesforschungsministerium geförderten Verbundprojekts mit dem Fraunhofer IAP. Das Potsdamer Fraunhofer-Institut entwickelte hierfür die OLEDs und die organischen Solarzellen. »Das Modell zeigt, dass organische Elektronik hohes gestalterisches Potenzial für energiesparende, intelligente Lichtsteuerung und Informationssysteme hat. Damit diese Technologien auch bei lebensgroßen Stadtmöbeln eingesetzt werden können, bietet die neue Pilotanlage nun die Möglichkeit, Bauelemente der organischen Elektronik unter industrienahen Bedingungen zu realisieren − eine entscheidende Voraussetzung für die spätere Überführung in kommerzielle Produkte«, erklärt Dr. Armin Wedel, Bereichsleiter am Fraunhofer IAP. Bisher entwickelten die Forscher die Bauelemente nur im Labormaßstab. Eingesetzt werden OLEDs und organischen Solarzellen aber nicht nur in der Architektur. Auch für Designer oder Anwendungen in der Textilindustrie und der Life-Science-Branche sind sie sehr interessant, zumal die Bauteile auch biegsam sein können.

Nicht nur für Industrie ist die neue Pilotanlage bedeutend, auch die Wissenschaftsregion Berlin/Brandenburg profitiert: »Wir sind stolz, dass wir gemeinsam mit dem Fraunhofer IAP diese Anlage konzipieren konnten und jetzt optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Spitzenforschung am Forschungsstandort Potsdam-Golm entstanden sind«, sagt Dr. Martin Reinelt, Geschäftsführer der Firma MBRAUN. »Wir hoffen, dass dadurch die deutsche Forschungslandschaft gestärkt wird und weiterhin erfolgreich mit amerikanischen und asiatischen Forschungseinrichtungen konkurrieren kann. Außerdem wollen wir die Leistungsfähigkeit des deutschen Anlagenbaus demonstrieren«, so Reinelt.

Auf der zweitägigen Veranstaltung stellen die Partner die neue Anlage, deren Potenziale sowie aktuelle Forschungsthemen des Fraunhofer IAP im Bereich der organischen Elektronik vor. Anschließend können sich die Besucher einen Einblick von der Anlage vor Ort verschaffen. In Workshops stellen renommierte Experten aktuelle Trends und Entwicklungen in der organischen Elektronik vor – von der Entwicklung neuer Materialien über Technologien bis hin zu Anwendungen. Erwartet werden etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Pilotanlage ist Teil des im Juni 2012 eröffneten Anwendungszentrums für Innovative Polymertechnologien des von Prof. Dr. Hans-Peter Fink geleiteten Fraunhofer IAP.

Dr. Sandra Mehlhase
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP

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