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12:52 Uhr - FLUGLEITZENTRUM ( Stadt Koroljow, Gebiet Moskau), Auch die Spezialisten der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos können bisher die Ursache für die Erhöhung der Flugbahn der Marssonde Phobos-Grunt nicht erklären. Das teilte Roskosmos-Vizechef Vitali Dawydow am Dienstag Journalisten mit. Die russische Sonde hatte die Übergangsbahn zum Mars nicht erreichen können und war auf einer erdnahen Umlaufbahn „steckengeblieben“. Seitdem geben unerklärliche Änderungen in der Flugbahn von Phobos-Grunt Experten Rätsel auf. Zuvor war mitgeteilt worden, dass die Flughöhe der Marssonde durchschnittlich um einen Kilometer pro Tag ansteige.

„Leider haben wir bisher keine Fernmessangaben über den Flugkörper. Deshalb verstehen wir nicht, was geschieht. Besonders interessant ist, dass sich die Raumsonde in einem orientierten Flug befindet. Aber nach unseren Informationen geschieht mit ihm etwas Ungewöhnliches“, antwortete Dawydow auf die Frage, warum sich die Marssonde auf der Umlaufbahn instabil „benehme“.

„Da kann es allerlei phantastischste Mutmaßungen geben. Obwohl es uns nicht gelang, Verbindung mit der Raumsonde aufzunehmen, ist nicht ausgeschlossen, dass das Steuerungssystem des Apparats selbst funktionieren könnte. Durchaus möglich ist auch, dass unter Druck Treibstoff ausströmt. Dadurch kann sich die Flugumlaufbahn des Apparats erhöhen“, sagte Dawydow abschließend.

Wie ein russischer Ballistiker zuvor geäußert hatte, können die Ursachen für die Änderung der Umlaufbahn von Phobos-Grunt unterschiedlich sein: Angefangen beim „aerodynamischen Widerstand“ der aufklappten Sonnensegel über einen Verkleidungsdefekt bis hin zu einem Leck in einem Kraftstoffbehälter. „Die genaue Ursache kennt niemand auf der Welt", so der Ballistiker.

Russland hatte die Sonde am 9. Februar zum Marsmond Phobos gestartet. Phobos-Grunt umkreist seit dem Start jedoch noch immer die Erde, weil die Marschtriebwerke für den Eintritt in die Übergangsbahn zum Mars nicht gezündet hatten. Russische und internationale Bodenstationen versuchen ohne Ergebnis, Kontakt zu der außer Kontrolle geratenen Sonde herzustellen.

Am Montag teilte ein Sprecher der russischen Raumfahrtindustrie mit, dass die Phobos-Grunt nicht wie bislang vermutet im Januar, sondern erst frühestens im März auf die Erde stürzen werde.
(RIA Novosti).


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