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21:20 Uhr - Europäische Bodenstationen in Südamerika, Australien und auf den Kanaren werden in der Nacht zum Mittwoch einen letzten Versuch unternehmen, Funkkontakt zur fehlgeleiteten russischen Marsmond-Sonde Phobos-Grunt herzustellen. Das teilte die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) am Dienstag mit. "Auf Bitte unserer russischen Kollegen wird das ESA-Team unter Einsatz des europäischen ESTRACK-Netzes zum letzten Mal versuchen, telemetrische Daten von der Marsmond-Sonde zu erhalten", hieß es. Zuvor habe die ESA 15-Meter-Antennen eingesetzt, um Signale von dem Raumapparat zu empfangen. ESTRACK ist ein europäisches Netz von Funkstationen zur Kommunikation mit Satelliten und Raumsonden.

Die 13,5 Tonnen schwere Raumsonde Phobos-Grunt war in der Nacht zum 9. November vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur gestartet. In der Zwischenbahn zündeten die Marschtriebwerke, die die Sonde auf eine Flugbahn zum Mars bringen sollten, aus bisher unbekanntem Grund nicht. Alle Versuche, den Apparat neu zu programmieren bzw. von ihm telemetrische Daten zu empfangen, schlugen bislang fehl.

In wenigen Wochen dürfte die Flugbahn der Phobos-Grunt stark sinken, die Sonde wird dann in die dichten Schichten der Atmosphäre eintreten und höchstwahrscheinlich zum größten Teil verglühen. Die Orte, wo die Trümmer niedergehen, könnten von Ballistik-Experten frühestens einen Tag vor dem eventuellen Einschlag berechnet werden.

Die Phobos-Grunt sollte auf der Oberfläche des Mars-Mondes Phobos Bodenproben nehmen und sie zurück zur Erde bringen. Die etwa fünf Milliarden Rubel (knapp 120 Millionen Euro) teure spektakuläre Mission sollte 2,5 Jahre dauern.
(RIA Novosti).


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