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14:00 Uhr - NEU DELHI, 14. September (RIA Novosti). Das gemeinsame Experiment zur Funkbeobachtung der Mondoberfläche mit Hilfe der US-Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) und des indischen Raumapparates Chandrayaan-1 hat sich als Flop erweisen. Das teilte der NASA-Forscher Paul Spudis in einem Interview für die wissenschaftliche Internet-Zeitschrift „Universe Today“ mit.

Die indische Mondsonde Chandrayaan-1 hatte am 19. und 20. August im Rahmen des Experimentes die Mondoberfläche mit einem Radar bestrahlt, wobei die US-Raumsonde LRO das reflektierte Signal empfangen hatte. Die Funkwellen drangen weit ins Innere des Erdtrabanten. Das Ziel des Experimentes war es, Angaben über Besonderheiten der oberflächennahen Schicht des Mondgrundes zu gewinnen, darunter Merkmale von Wassereis aufzuspüren.

„Wie es sich herausstellte, war ‚Chandrayaan’ in der Zeit, da wir Angaben übermittelt bekommen hatten, nicht auf den Mond gerichtet. Und wir wussten nichts davon“, sagte Spudis.

Wegen dieser Störung habe die NASA keinen Radar-Strahl auf einen Mondkrater gerichtet und folglich auch kein reflektiertes Signal empfangen, hieß es.

Die Funkverbindung mit Chandrayaan-1 war eine Woche nach dem Experiment abgebrochen worden und die erste indische Mondmission wurde offiziell für geschlossen erklärt. Es folgte keine amtliche Mitteilung über die Ursachen der vorzeitigen Außerbetriebnahme der Mondsonde.

Medienberichten zufolge könnte die Ausrüstung wegen Überhitzung versagt haben. Die indische Organisation für Weltraumforschungen (ISRO), die allerdings noch keine Ergebnisse des Experimentes von der NASA erhalten hat, schließt nicht aus, dass Chandrayaan die Orientierung verloren haben könnte.

„Die Angaben, die unserer Bodenstation zugeführt worden waren, sprechen dafür, dass Chandrayan während des Experiments auf die Mondoberfläche ausgerichtet war“, sagte der Direktor des PR-Amtes der ISRO, Satish, zu RIA Novosti.

Die Mondsonde „Chandrayaan-1“ war mehrmals seit ihrem Start Ende Oktober 2008 überhitzt worden. Im Frühjahr waren die astronomischen Sensoren der Raumsonde ausgefallen.
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