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Es geschah am 24. August 2006: Anstatt der bisher neun Planeten hatte unser Sonnensystem plötzlich nur noch acht - den Planeten Pluto gab es nicht mehr. Was war passiert?
Im August 2006 kamen Astronomen aus aller Welt auf der 26. Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in Prag zusammen. Dort ordneten sie unter anderem unser Planetensystem neu und stimmten über eine wissenschaftliche Planetendefinition ab. Eine Neuordnung war nötig geworden, weil immer mehr Himmelskörper jenseits Plutos Umlaufbahn entdeckt worden waren, die Plutos Größe erreichen. Würde man auch diesen Körpern den Planetenstatus zugestehen, so führte das auf lange Sicht zu einer wahren Planetenflut. Unter dem Vorsitz der bekannten Astronomin Jocelyn Bell erarbeiteten die Astronomen drei Kriterien, die ein Himmelskörper erfüllen muss, um ein Planet zu sein. Erstens muss der Körper auf einer kreisnahen Bahn die Sonne beziehungsweise einen Stern umrunden und darf selbst kein Stern sein. Zweitens muss er so viel Masse haben, dass er aufgrund der eigenen Schwerkraft kugelförmig geworden ist. (Siehe auch die Astronomische Frage aus Woche 31: Warum sind nicht alle Himmelskörper kugelrund?). Und drittens muss er seit seiner Entstehung die Umgebung seiner Umlaufbahn von kleineren Körpern frei geräumt haben.

Drei Klassen Klassische Planeten, Zwerg- und Kleinplaneten

Letzteres Kriterium trifft auf Pluto nicht zu - doch weil er die ersten beiden erfüllt, ernannte man ihn zusammen mit Ceres und Eris (er umrundet die Sonne außerhalb der Neptunbahn) zum "Zwergplaneten". Das aktualisierte Sonnensystem hat nun drei Planetenklassen. Die acht klassischen Planeten Merkur bis Neptun, eine langsam wachsende Zahl von Zwergplaneten und die unregelmäßig geformten Kleinplaneten.

Einen neuen Merkspruch, um sich die Reihenfolge der acht Planeten (von der Sonne aus gesehen) einzuprägen, gibt es auch schon "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel" - Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.

(Quelle: DLR)
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