November
Neuer Lineartransponder im Erzgebirge in Betrieb
Am 31. Oktober ging der neue Lineartransponder auf den Hirtstein bei Satzung, einem Ortsteil von Marienberg, in Betrieb. Der Gedanke zur Errichtung kam Torsten, DO8GT, als er im Frühjahr 2008 im Internet auf einen vor 29 Jahren geschriebenen Zeitungsbericht stiess. Damals hat eine Gruppe von 10 Funkamateuren einen ganz besonderen Amateurfunkumsetzer auf dem Fichtelberg errichtet - einen Lineartransponder, der ab 1980 die Kennung Y21N hatte.
Das Projekt war damals einzigartig in seinem Aufbau und der Funktion. Es setzte eine 70cm Frequenz Linear ins 2m Band um. Anders als auf den FM Relais konnten hier mehrere Verbindungen parallel laufen. Leider wurde der Lineartransponder 1996 auf Grund des Frequenzbandplanes stillgelegt.
Der Nutzen und die Funktionsvielfalt des Transponders bewegten ihn dazu, sich für die Errichtung eines neuen zu engagieren. Nun ging es darum einen neuen Lineartransponder zu bauen und einen Standort zu finden.
Bei einem QSO lernte er Dietmar, DL6JUN, aus Satzung an der Grenze zur Tschechischen Republik kennen. Er berichtete, dass er gleich vor seiner Haustür auf dem Hirtstein - 890m ü. NN - oftmals an Contesten teilnimmt und beste Funkverbindungen von dort hatte.
Für den Bau des neuen Transponders konnte er Wolfgang, DL2JWL -S58- aus Hohnstein-Ernstthal gewinnen.
Nun standen noch die Fragen der Genehmigung und der evtl. Störung unserer Nachbarn in OK. Ein Anruf bei der Deutschen Behörde BNetzA brachte schnell Klarheit.
In 400 km Umkreis gab es keinen derartigen Sender und wenn die Nachbarn in OK zustimmen, sollte die Genehmigung kein Problem sein.
Nun nahmen wir Kontakt mit dem tschechischen Frequenzkoordinator Zdenek Mack auf. Nach Überprüfung von dieser Seite gab es ebenfalls keine Bedenken.
Der Bau eines neuen Transponders konnte beginnen. Im Sommer 2008 begann Wolfgang, DL2JWL, mit dem Testaufbau.
Dietmar, DL6JUN, beantragte die Lizenz zum Betreiben eines Lineartransponders und bekam die Genehmigung.
Das Rufzeichen des Transponders und später des folgenden Digi's ist DB0HIR, abgeleitet vom Hirtstein.
Am 01.10.2008 erfolgte der erste Testlauf des Lineartransponders. Wolfgang sendete von Hohenstein-Ernstthal aus ein Bakensignal von DB0HIR mit 1 Watt Sendeleistung. Die Antenne war ein Rundstrahler. Danach erfolgten noch einige Tests und Veränderungen der Hard u. Software.
Fast 1 Jahr verging, bis der Lineartransponder fertig gestellt war. Ab dem 15.08.2009 lief der erste längere Test von der Tabakstanne bei Thalheim (575m ü. NN) mit den geplanten Antennen -Big Weel- bis zum 15.09.2009.
Am 31.10.2009 war es dann so weit. Der Lineartransponder wurde auf dem Hirtstein montiert. Bei wunderschönem Herbstwetter, trafen sich Torsten, DO8GT, Wolfgang, DL2JWL, Marco, DL3YK, und Gerd, DO7WG, der mit seinem Fahrzeug auch den Transport sicherte.
Der Aufbau der Technik ging recht zügig. Wolfgang und Dietmar übernahmen den Innenausbau, Marco, Gerd und Torsten errichteten die Antennenmasten und installierten die Antennen und Kabel.
Gegen 15:30 war es soweit. Es erfolgte ein letzter Check des Stehwellenverhältnisses der Antennen und 15:40 kam es nun zum ersten QSO über den Lineartransponder vom Hirtsein aus. Torsten, DO8GT und Frank, DF6IW, fuhren das erste QSO über DB0HIR auf FM. Im Anschluss kam es zu einer Verbindung in SSB von Mittweida aus mit OE5XBL über eine Entfernung von 285 Km.
Und hier die technische Daten:
Eingabe: 432.540 bis 432.560 MHz
Ausgabe: 144.640 bis 144.660 MHz - 10Watt PEP
Bake: 144.642 MHz mit 1 Watt PEP Sendeleistung
Antennen:Big-Weel Antennen 10m über Grund
Betriebsabwicklung:
Für den Betrieb wird ein 70cm TX und ein 2m RX benötigt. Bevorzugt werden die Betriebsarten SSB und CW. FM geht auch, sollte aber besser auf den FM Relais gemacht werden.
Zuerst versucht man die Bake zu empfangen (144.642 MHz). Dabei merkt man sich die Signalanzeige am S-Meter und versucht auf 432.550 MHz mit geringster Sendeleistung zu senden.
Die eigene Sendeleistung wird so eingestellt, dass die eigene zurückgehörte Aussendung dem Bakensignalpegel entspricht.
Anschliessend sucht man im Frequenzabschnitt eine freie Frequenz, zieht die Sendefrequenz entsprechend mit und beginnt mit dem Betrieb.
Die Empfangs- und die Sendefrequenz müssen im 10er Kiloherzbereich immer gleich sein.
Digi:
Empfänger:
430,750 MHz 1K2 (9K6 im Aufbau)
Sender:
438,350 MHz 1K2 (9K6 im Aufbau)
Ganz herzlich möchten wir uns auf diesem Weg bei unseren Sponsoren: Antennenbau Winkler in Annaberg - Sende- und Empfangsantenne Big Weel; Funktechnik Dathe in Bad Lausick - Antennenträger, Stecker und Adapter, Kabel H2000 sowie Frank, DF6IW - Motorola Funkgerät für Digi, bedanken. Ohne Sie hätten wir den Aufbau nicht realisieren können.
Viel Spass und viele schöne QSOs wünscht das Team von DB0HIR: Dietmar, DL6JUN, Wolfgang, DL2JWL -S 58-, Torsten, DO8GT und Marko, DL3YK -S54.
- mitgeteilt von Rolf, DH7GM -
(Quelle: Sachsenrundspruch Nr.334 vom 8.11.2009)