"Wenn die Sterne nur von einem einzigen Ort aus auf der Erde sichtbar wären, würden die Menschen nie aufhören, dorthin zu reisen um sie zu sehen"
(Lucio Annaeus Seneca: Naturales quaestiones - etwa 4 v.Chr.-65 n.Chr.)
Mit dem Thema "Der Blick zum Himmel" eröffnet Deutschland am Dienstagabend feierlich das Internationale Jahr der Astronomie 2009.
Anlässlich des Astronomiejahres laufen an allen Volkssternwarten Programme an, welche die Öffentlichkeit zur Himmelsbeobachtung einladen. 400 Jahre ist es her, dass ein Astronom zum ersten Mal ein Teleskop an den Himmel richtete. Weltweit sollen die Menschen im Astronomiejahr nun selbst den Blick durch ein Fernrohr wagen dürfen und staunen wie Galileo Galilei im Jahre 1609, als er zum ersten Mal die Mondoberfläche, die Abermillionen Sterne unserer Milchstraße oder die Jupitermonde sah.
Wie der Astronom in der Moderne im Sichtbaren und Unsichtbaren den Kosmos erforscht, zeigt ab heute die Ausstellung "The European Window on the Universe - Der Blick zum Himmel mit Teleskopen der Zukunft" der Europäischen Südsternwarte (ESO) und verschiedener deutscher Forschungseinrichtungen im Museum für Kommunikation Berlin.
Vom 2. bis 5. April 2009 gibt es ein besonderes Highlight mit der weltweiten Aktion "100 Stunden Astronomie", einer Art Beobachtungs-Marathon rund um die Uhr, rund um den Globus, vor Ort und multimedial. Zur Beteiligung an dieser größten "Star Party" aller Zeiten hat Deutschlands größte überregionale Vereinigung von Amateurastronomen, die Vereinigung der Sternfreunde e.V., den 4. April zum bundesweiten "Astronomietag" ausgerufen. Hunderte Einrichtungen in ganz Deutschland werden zu einer "Langen Nacht der Sterne" ihre Türen öffnen.
Die Verknüpfung von Astronomie, Geschichte und Zeitgeschehen steht im Mittelpunkt des zweiten Quartals "Astronomie und Kultur" von April bis Juni. Konzerte, Ausstellungen und andere kulturelle Ereignisse werden an den verschiedensten Stellen in Deutschland angeboten. Wie hat die Astronomie verschiedene Kulturen der Welt beeinflusst? Wie inspiriert sie den Künstler? Ein vielfältiges Bühnenprogramm bietet das astronomische "Sommerkulturfestival" am 27. Juni 2009 in Bonn mit einer Mischung aus Talk, Kabarett und Klassik.
Menschen haben sich seit jeher Gedanken um ihren Platz in der Welt gemacht. So gab es schon seitdem es Menschen gibt, unterschiedlichste Vorstellungen davon, wie die Welt auszusehen hat. Das dritte Quartal "Weltbilder der Astronomie" spannt den Bogen von der Historie bis zur modernen Kosmologie. Was wissen wir über unser Universum? Unseren Platz im Kosmos? Leben im Universum? Die Zukunft? "Das Universum mit Spektroskopie entschlüsseln" wollen die Astrophysiker während der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft vom 21.-25. September in Potsdam. Die "Highlights der Physik" in Köln machen das Thema "Astronomie" in diesem Jahr zur gleichen Zeit zur spannenden Show für die Öffentlichkeit.
Die jüngsten Entdecker spricht vor allem das letzte Quartal "Astronomie und Schule" an. Schon Kleinkinder sind fasziniert von den Sternen. Diese Begeisterung regt zum Denken an. Warum gibt es Tag und Nacht? Warum erleben wir Jahreszeiten? Wo im Kosmos kann es Leben geben? Es sind alltägliche wie grundlegende Fragen, welche die Astronomie beantworten will. Vom 9.-15. November steht die "Woche der Schulastronomie" unter dem Motto "Die Sonne ist ein normaler Stern".
Gabriele Schönherr, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Astrophysikalisches Institut Potsdam