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16:44 Uhr - Der Weltraumforschungsrat der Russischen Akademie der Wissenschaften ruft das Forschungsprogramm für die Entwicklung von Mondfahrzeugen wieder ins Leben, schreibt die Zeitung „Iswestija“ am Freitag.

Schon in diesem Jahr soll die Arbeit am Design des künftigen Raumapparats sowie an der wissenschaftlichen Begründung der Zweckmäßigkeit der zu erfüllenden Aufgaben beginnen.

Laut dem Protokoll der Sitzung des Weltraumforschungsrates sind bis Ende dieses Jahres 18 Millionen Rubel (umgerechnet etwa 200.000 Euro) für diese Arbeit vorgesehen. Zur Dachorganisation wurde dabei das Institut für Weltraumforschungen der Russischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Mitwirken werden mehrere andere Forschungsinstitute und Betriebe.

Igor Mitrofanow vom Institut für Weltraumforschungen betätigte, dass die entsprechende Entscheidung getroffen worden sei. „Die Umsetzung des Programms hat noch nicht begonnen, denn die Entscheidungen des Rates der Akademie der Wissenschaften werden an die Staatskorporation Roskosmos weitergeleitet, wo der entsprechende Arbeitsplan bestimmt wird und entsprechende Verträge vorbereitet werden. Wenn wir von Roskosmos ein Signal bekommen, dass die nötigen Maßnahmen ergriffen worden sind, tritt in unserem Institut das Kollektiv zusammen, das sich mit diesem Projekt befassen wird.“

Der erste Mondrover (Lunochod-0) war am 19. Februar 1969 zum Erdsatelliten gestartet worden, doch wegen der Zerstörung der Schutzkleidung der Rakete musste die Mission vorzeitig beendet werden

Das nächste Mondmobil (Lunochod-1) wurde am 17. November 1970 auf den Mond gebracht und absolvierte sein Forschungsprogramm erfolgreich. Lunochod-2 landete am 15. Januar 1973 auf dem Mond. Im Laufe von vier Monaten legte er insgesamt 42 Kilometer auf der Mondoberfläche zurück und schickte 86 Panoramen und etwa 80.000 Fernsehkader zur Erde.

Lunochod-3 hätte 1977 zum Mond starteten sollen, der Mondrover wurde auch gebaut, das Programm wurde doch am Ende abgesagt.

Das nächste Mondfahrzeug (das chinesische Yutu) erreichte den Mond mehr als 40 Jahre später und blieb dort mehr als anderthalb Jahre.

Russlands Mondforschungsprogramm für die kommenden Jahrzehnte sieht die allmähliche Erforschung des Erdsatelliten zunächst mit unbemannten automatischen Systemen vor (derzeit werden die Projekte Luna-Glob und Luna-Ressurs umgesetzt). Für den Anfang der 2030er Jahre ist die Entsendung einer bemannten Expedition zum Mond geplant, wo künftig ein bemanntes Lager errichtet werden soll.

Der wissenschaftliche Leiter des Instituts für Weltraumpolitik, Iwan Moissejew, verwies darauf, dass am neuen Mondforschungsprogramm dieselben Betriebe teilnehmen, die auch an der Entwicklung sowjetischer Mondmobile beteiligt waren.

„Viele der damals entwickelten Verfahren und Technologien können auch jetzt eingesetzt werden“, betonte er. „Heute können die Geräte dank neuer Baustoffe wesentlich leichter sein und mit moderneren Anlagen ausgerüstet werden. Deshalb wären für ihre Beförderung in den Weltraum keine so starken Raketen wie früher (…) nötig.“

Der Experte zeigte sich überzeugt, dass die Erforschung des Mondes mit automatischen unbemannten Komplexen relativ günstig sein könnte, „und das wäre Russlands wesentlicher Beitrag zur internationalen Wissenschaft“.

Bei Roskosmos bestätigte man, vom neuen Mondforschungsprojekt zu wissen; man wolle jedoch vorerst keine Kommentare dazu abgeben.

(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)

 

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