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00:54 Uhr - Zum ersten Mal seit 15 Jahren hat Russland eine interplanetare Sonde ins All geschickt. Eine Zenit-2SLB-Trägerrakete mit dem 13,5 Tonnen schweren Raumapparat Phobos-Grunt hob am Mittwoch plangemäß um 00.16 Uhr Moskauer Zeit (21.16 Uhr MEZ) vom Raumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe ab, wie die Russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Elf Minuten darauf wurde Phobos-Grunt vorerst in einer Erdumlaufbahn ausgesetzt. Um 00.00 Uhr MEZ soll das Triebwerk kurzzeitig und um 02.00 Uhr MEZ für 20 Minuten gezündet werden. Dann verlässt der Raumapparat die Zone der Anziehungskraft der Erde in Richtung Mars.

Das Ziel der 34 Monate langen Mission sei es, etwa 200 Gramm Bodenproben vom Marsmond Phobos zur Erde zu bringen, teilte Viktor Chartow, Generaldirektor der Herstellerfirma Lawotschkin, Journalisten mit. Den Mars-nahen Raum wird Phobos-Grunt voraussichtlich im Herbst 2012 erreichen. Der Apparat soll einen 115 Kilogramm schweren chinesischen Kleinsatelliten in eine Mars-Umlaufbahn aussetzen, der die Atmosphäre, die Ionosphäre und das Magnetfeld des Roten Planeten erforschen wird.

An Bord der 215 Kilogramm schweren Landekapsel befinden sich „Passagiere“ – diverse Mikroorganismen und Insektenlarven – sowie Pilze, die dann zusammen mit Grundproben des Phobos zur Erde gebracht werden sollen. Der Start zur Erde ist für Februar 2013 geplant. Die Kapsel soll im August 2014 in Kasachstan landen. Das Projekt kostet etwa 5 Milliarden Rubel (rund 119 Millionen Euro).

Zuletzt hatte Russland vor 15 Jahren einen interplanetaren Raumapparat gestartet. Die Mission scheiterte an einem Fehler in der vierten Raketenstufe: am 16. November 1996 ging die Sonde Mars-16 im Weltmeer nieder.
(RIA Novosti)

 

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