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Offenbach, 25.Februar 2011 – Der Winter 2010/11 verlief insgesamt etwas zu kalt; Niederschlag und Sonnenschein wichen nur wenig vom vieljährigen Mittel ab. Den Dezember erlebten die Menschen in Deutschland als ungewöhnlich schneereich und frostig.

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Wetterbeobachtung am Meteorologischen Observatorium
Hohenpeißenberg des Deutschen Wetterdienstes
Quelle: DWD

Im Januar änderte sich der Witterungscharakter dann schlagartig: Milde Luft aus Südwesten brachte kräftiges Tauwetter bis in die Hochlagen der Mittelgebirge und anschließend vielerorts Hochwasser oder sogar Überschwemmungen. Im Februar herrschte teils mildes, teils kaltes Wetter und nur noch in wenigen Regionen konnte sich eine Schneedecke bilden. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Nach frostigem Dezember im Januar und Februar recht mild

Die Durchschnittstemperatur des Winters 2010/11 betrug bundesweit -0,6 Grad Celsius (°C) und lag damit um 0,8 Grad unter dem vieljährigen Klimawert von 0,2°C. Zum Vergleich: Der Winter 2009/10 war mit -1,5°C deutlich kälter gewesen. Von einem „Jahrtausendwinter“, wie Einige zuvor befürchtet hatten, blieb Deutschland also weit entfernt. Der Winter 2010/11 zeigte zwei völlig unterschiedliche Gesichter: Im Dezember und Anfang Januar dominierte meist skandinavische Kaltluft. Die niedrigste Temperatur meldete Bad Königshofen in Unterfranken mit -24,0°C am 26. Dezember. Am 6. Januar dann eine abrupte Umstellung der Großwetterlage: Von nun an befand sich Deutschland in einer sehr milden südwestlichen Strömung. Während am 5. noch verbreitet Dauerfrost geherrscht hatte, kletterte das Quecksilber bereits am 8. Januar auf Werte um 15°C. Noch etwas höher stieg die Temperatur am 7. Februar in Hechingen bei Reutlingen und Müllheim südwestlich von Freiburg sowie am 11. Februar in Ohlsbach bei Offenburg mit jeweils 16,7°C.

Schneereichem Dezember folgt Tauwetter und Hochwasser

Die Niederschlagssumme für Deutschland lag mit rund 179 Litern pro Quadratmeter (l/m²) geringfügig unter dem Soll von 181 l/m². Der Dezember brachte teilweise extreme Schneefälle und in vielen Orten wurden die bisherigen Rekordschneehöhen überboten. Erstmals seit 1981 gab es überall Weiße Weihnachten. In Gera-Leumnitz waren es am 26. Dezember 70 cm. Am 6. Januar begann eine ausgeprägte Tauwetterlage, die den Schnee bis in Lagen über 1000 Meter rasch zum Schmelzen brachte. In der Folge führten viele Flüsse Hochwasser. Im Februar bildete sich nur noch da und dort eine Schneedecke.

Sonnenscheinbilanz leicht negativ

In Deutschland präsentierte sich der Winter 2010/11 mit leicht negativer Sonnenscheinbilanz: Mit 144 Stunden erreichte er 93 Prozent des Solls von 154 Stunden. Während die Sonne im Januar Überstunden machte, schien sie im Dezember und Februar zu wenig. Viel Sonnenschein erhielten die unmittelbaren Nordränder von Alpen und Erzgebirge. Sonnenscheinarme Gebiete befanden sich hauptsächlich in der Mitte Deutschlands.

Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst

 

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