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Die russische interplanetare Sonde Phobos-Grunt wird im Zeitraum zwischen dem 6. und dem 19. Januar 2012 auf die Erde stürzen, teilt die russische Weltraumagentur Roskosmos auf ihrer Webseite mit. Die Masse aller Fragmente, die die Erde erreichen können, wird insgesamt höchstens 200 Kilogramm betragen, der giftige Brennstoff wird völlig verglühen.

Laut vorläufigen Experten-Berechnungen können die nicht verglühten schwer schmelzbaren Bruchstücke im Gebiet zwischen dem 51,4 Grad nördlicher Breite und dem 51,4 Grad südlicher Breite abstürzen. „Der exakte Raum und die Zeit lassen sich höchstens 24 Stunden vor dem Absturz vorhersagen“, heißt es in der Mitteilung von Roskosmos.

Die Brennstoffkomponenten der Sonde sollen in einer Höhe von fast einhundert Kilometern in den dichteren Schichten der Atmosphäre verglühen.

„Der in ein Neutronen-Spektrometer eingebaute Strahler Kobalt-57 wiegt nur zehn Mikrogramm, hat eine kurze Halbwertzeit und birgt keine radioaktive Strahlungsgefahr in sich“, heißt es.

Seit dem Start am 9. November umkreist Phobos-Grunt, die erste interplanetare russische Sonde seit 15 Jahren, immer noch die Erde, weil die Marschtriebwerke für den Eintritt in die Übergangsbahn zum Mars nicht gezündet hatten. Obwohl russischen und europäischen Bodenstationen die Kontaktaufnahme zu Phobos-Grunt gelungen ist, reagiert die Sonde nicht auf Befehle und befindet sich im Sinkflug.

Die russische Marssonde, die nach dem Fehlstart vom Kosmodrom Baikonur auf einer erdnahen Umlaufbahn gestrandet ist, sollte auf dem Marsmond Phobos landen, dort Bodenproben entnehmen und sie in einer kleinen Rückkehrkapsel zur Erde bringen. Von diesen Proben erhofften sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. Außerdem sollte ein chinesischer Mikrosatellit auf einer Mars-Umlaufbahn ausgesetzt werden.

Eine speziell gebildete Branchenkommission mit Juri Koptew, Ratsvorsitzender des staatlichen Konzerns Rostechnologii, an der Spitze soll ab 19. Dezember die Ermittlungen zur Ursache für das Versagen der Sonde aufnehmen.

Die Kommission soll Ende Januar 2012 der Raumbehörde Roskosmos die ersten Ermittlungsergebnisse vorlegen.

Laut früheren Medienberichten sind vom Absturz der Wracks vor allem die USA, China, Afrika, Australien, Japan, Südwesteuropa und die Ukraine gefährdet. (RIA Novosti).


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