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14:19 Uhr - Die russische Marssonde, die nach dem Fehlstart vor fünf Wochen auf einer erdnahen Umlaufbahn gestrandet ist, wird laut einer neuen Prognose des US-Militärs nicht am 9. sondern am 11. Januar auf die Erde stützen. Anhand der jetzigen Neigung der Flugbahn könne ein Absturz der Sonde in einem Gebiet zwischen 51,4 Grad nördlicher Breite und 51,4 Grad südlicher Breite vorhergesagt werden, teilte das United States Strategic Command (USSTRATCOM) mit. Gefährdet seien die USA, China, Afrika, Australien, Japan, Südwesteuropa und die Ukraine. Weißrussland und der größte Teil Russlands seien nicht in Gefahr.

Russland hatte am 9. November die 13,5 Tonnen schwere Sonde zum Marsmond Phobos gestartet. Die erste interplanetare russische Sonde seit 15 Jahren sollte auf Phobos landen, dort Bodenproben entnehmen und sie in einer kleinen Rückkehrkapsel zur Erde bringen. Von diesen Proben erhofften sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. Außerdem sollte ein chinesischer Mikrosatellit auf einer Mars-Umlaufbahn ausgesetzt werden. An Bord der Sonde befinden sich Mikroorganismen und Insektenlarven, die nach der Reise auf die Erde zurückkehren sollten.

Seit dem Start umkreist Phobos-Grunt jedoch noch immer die Erde, weil die Marschtriebwerke für den Eintritt in die Übergangsbahn zum Mars nicht gezündet hatten. Obwohl russischen und europäischen Bodenstationen die Kontaktaufnahme zu Phobos-Grunt gelungen ist, reagiert die Sonde nicht auf Befehle und befindet sich im Sinkflug.

Der Konstrukteur der Sonde, Viktor Chartow, erwartet, dass die schwer schmelzbare Kapsel, die die Bodenproben zur Erde hätte bringen müssen, nicht verglühen und Mitte Januar auf die Erde stürzen werde.
(RIA Novosti)

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