Schweizerische Forscher arbeiten an einem Programm zum Entsorgen von Weltraummüll im erdnahen Weltraum, wie die Eidgenössische polytechnische Schule (EPFL) in Lausanne am Mittwoch auf ihrer Webseite berichtet.
„Es ist höchste Zeit, die notwendigen Handlungen zu unternehmen, um den Müllberg im erdnahen Raum abzubauen“, äußerte der schweizerische ESA-Astronaut Claude Nicollier, Professor der EPFL.
Gerade diesem Ziel solle das Programm CleanSpace One dienen, das die Entwicklung einer Familie von ‚Reinigungs-Satelliten’ vorsehe. Es handle sich um Kleinapparate, die gefährliche Objekte erspähen und zerstören könnten, so Nicollier.
NASA-Mitarbeiter haben rund 16 000 Objekte von Weltraumschrott ab zehn Zentimeter Größe (Trümmerteile von Raketen und Satelliten und ähnliches) registriert, die mit einer Geschwindigkeit von mehreren Kilometern in der Sekunde um die Erde kreisen. Im erdnahen Weltraum gibt es auch Hunderttausende kleinere Objekte. All diese Rückstände stellen für die eingesetzten Satelliten sowie für die ISS - auch bei deren regelmäßigen Bahnkorrekturen - eine ernste Gefahr dar.
Als erstes „Entsorgungsziel“ soll der im Oktober 2009 gestartete schweizerische Kleinsatellit Swisscube oder aber sein „Gefährte“ Tisat dienen, der sich seit Juli 2010 im Weltall befindet.
Der Reinigungssatellit CleanSpace One, der zurzeit von EPFL entwickelt wird, soll Swisscube, der in einer Höhe von 630 bis 750 Kilometern fliegt, mit einem Greifarm einfangen und sich dann in Richtung Erdatmosphäre begeben, wo die beiden Satelliten verglühen sollen.
Das Projekt CleanSpace One, das auf 8,5 Millionen Euro geschätzt wird, soll in drei bis fünf Jahren gestartet werden.
(RIA Novosti)
(Foto: ESA)