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12:35 Uhr - Der Start einer Trägerrakete Proton-M, die die Kommunikationssatelliten Express-MD2 und Telkom-3 in ihren Orbit bringen sollte, ist wegen einer Störung des Boosters Briz-M gescheitert. Das teilte ein Sprecher der russischen Raketen- und Raumfahrtbranche RIA Novosti mit. „Nach vorläufigen Angaben ereignete sich die Havariesituation in der Etappe der Arbeit des Boosters Briz-M (Hersteller Chrunitschew-Zentrum). Zwei Einschaltungen des Beschleunigungsblocks verliefen normal. Die dritte Einschaltung kam nicht zustande“, sagte der Gesprächspartner der Nachrichtenagentur.

Seinen Worten nach war geplant, dass sich der Weltraumapparat Telekom-3 vom Booster Briz-M am 7. August um 06.44 Uhr MEZ und der Satellit Express-MD2 um 07.14 Uhr MEZ abtrennen sollte.

„Somit gelten die Kommunikationssatelliten als verloren“, hieß es.

Express-MD2 wurde im Chrunitschew-Zentrum zusammen mit einer italienischen Abteilung von Thales Alenia Space gebaut und war für die ununterbrochene Übertragung von verschiedenen Informationen im System der Satellitenverbindung und -sendungen der Russischen Föderation bestimmt.
Telkom-3 wurde vom Unternehmen Reschetnjow-Informationssatellitensysteme in Kooperation mit russischen und ausländischen Unternehmen im Auftrag des indonesischen Unternehmens PT Telekomunikasi Indonesia Tbk gebaut. Der Satellit sollte die Verbindung und die Fernsehsendungen in Indonesien und Indochina sichern.

Die Starts der Trägerraketen vom Typ Proton-M mit dem Zusatztriebwerk Briz-M werden bis zur Klärung der Ursachen der Panne in der Nacht auf Dienstag ausgesetzt. Die geplanten darauffolgenden Starts von Proton-Raketen wurden auf spätere Zeitpunkte verschoben, teilte ein Sprecher der russischen Raketen- und Raumfahrtbranche RIA Novosti mit.

„Der Handlungsalgorithmus wird am ehesten wie folgt sein: Alle darauffolgenden Starts werden bis zu den Schlüssen der Kommission für die Klärung der Havarieursachen ausgesetzt. Diese Kommission wird bereits gebildet. An ihrer Arbeit werden Experten der Russischen Raumfahrtagentur Roskosmos und Vertreter des Chrunitschew-Zentrums teilnehmen, das den Booster Briz-M hergestellt hat“, hieß es.

Der Kopfteil der Trägerrakete Proton-M, der sich mit dem Booster Briz-M und den Kommunikationssatelliten Expess-MD2 und Telekom-3 in einer havarierten Übergangsbahn befindet, ist nicht steuerbar und kann deshalb eine potentielle Gefahr für andere Weltraumobjekte darstellen, teilte ein Sprecher der russischen Raumfahrtbranche RIA Novosti mit.

„Ausgehend von den vorliegenden Informationen wurde der Booster nach der Störung in seiner Arbeit samt den Satelliten nicht steuerbar. Da es, nach allem zu urteilen, unmöglich ist, eine Korrektur seiner Flugbahn vorzunehmen, verwandelte sich der Kopfteil der Trägerrakete in Weltraummüll, der potentiell andere Weltraumobjekte bedroht“, sagte der Gesprächspartner der Nachrichtenagentur.

Der Start der Proton-M, die die Kommunikationssatelliten ins All bringen sollte, war wegen einer Störung des Boosters Briz-M gescheitert. Nach vorläufigen Informationen wurde das Marschtriebwerk zur berechneten Zeit eingeschaltet. Die Abschaltung der Triebwerke erfolgte jedoch sieben Sekunden darauf - statt der berechneten 18 Minuten und fünf Sekunden, wird auf der Webseite von Roskosmos mitgeteilt.

Beide Satelliten sind für die Periode des Starts und der Betriebes im Orbit versichert. Bei Express-MD2 beträgt die Versicherungssumme 36,9 Millionen US-Dollar, bei Telekom-3 7,5 Millionen US-Dollar.
(RIA Novosti)

 

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