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cau-logoWeltraum-Projekt mit Kieler Beteiligung nimmt wichtige Hürde

Die Raumsonde Solar Orbiter, an der auch Wissenschaftler der Uni Kiel mitarbeiten, ist ihrer Verwirklichung einen großen Schritt näher gekommen. Das wissenschaftliche Planungskomitee der Europäischen Weltraumorganisation ESA hat Solar Orbiter aus einem Kreis von sechs Projekten, die um zwei Startmöglichkeiten ins All konkurrieren, als eines der drei viel versprechendsten ausgewählt. Bis zum Sommer 2011, wenn die endgültige Entscheidung fällt, ist die Finanzierung von Solar Orbiter und seiner Kieler Teilprojekte nun gesichert.
Die Professoren Robert Wimmer-Schweingruber und Bernd Heber von der Extraterrestrischen Physik an der CAU freuen sich über die Entscheidung des ESA-Komitees: "Damit können wir unsere Arbeit an dem Projekt fortsetzen. Das bedeutet auch, dass mindestens elf Stellen gesichert oder neu geschaffen werden", so Wimmer-Schweingruber. Die Kieler Physiker arbeiten eng mit Forschern aus Spanien, Finnland, Südkorea und den USA zusammen, um ein Teil der Raumsonde, den Energetischen Partikel-Detektor, zu entwickeln. Er soll die Eigenschaften energiereicher Teilchen messen. Dazu entwickeln die Wissenschaftler der CAU drei Instrumente, die in der Physikwerkstatt gebaut werden. "Wir profitieren hier von den Fortschritten bei Miniaturisierung, Elektronik und Detektortechnologie", sagt Wimmer-Schweingruber. "Vor 20 Jahren hätten solche Geräte noch über zehn Kilo gewogen, heute sind es gerade einmal zwei. Das macht die Mission in dieser Form erst möglich." Besonders stolz ist er auf ein Instrument mit der etwas sperrigen englischen Bezeichnung "Suprathermal Electrons, Ions & Neutrals Instrument" (STEIN): Es erlaubt erstmals die Messung der im Sonnenwind nur in geringem Umfang vorhandenen neutralen Atome und eröffnet damit ein völlig neues Fenster der Sonnenbeobachtung.

Im Falle einer positiven Entscheidung in 2011 soll Solar Orbiter 2017 dann mit einer Trägerrakete der NASA ins All geschossen werden und der Sonne näher kommen als jede andere Raumsonde zuvor - bis auf etwa ein Viertel der Entfernung, die zwischen unserem Planeten und unserem Zentralgestirn liegt, also etwa 40 Millionen Kilometer. Durch die neuartige Gestaltung der Flugbahn wird es möglich, die der Erde abgewandte Seite der Sonne sowie erstmals auch ihre Polregionen zu untersuchen. Da Solar Orbiter sich mit der Sonne dreht, kann ein bestimmter Bereich auf der Oberfläche über einen längeren Zeitraum ohne Unterbrechung beobachtet werden. Ziel der Mission ist es, neben der Grundlagenforschung neue Erkenntnisse über die Aktivitäten des Sternes und ihre Auswirkungen auf unseren Planeten zu gewinnen. So ließen sich etwa energiereiche Teilchenstürme besser vorhersagen, die auf der Erde zahlreiche technische Einrichtungen wie Funk und Satellitenkommunikation stören können.

Susanne Schuck, Presse und Kommunikation
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

 

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