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Nachwuchswissenschaftler diskutieren auf erstem Round-Table-Meeting von DFG und JSPS neue Ansätze im Kampf gegen Erderwärmung

Wie wollen die Spitzenforscher von morgen der größten wissenschaftlichen, ökologischen und politischen Herausforderung für den Planeten Erde und dessen Bewohner begegnen? Diese Frage steht über dem ersten Round-Table-Meeting "Climate System Research - Status and Perspective" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS), das von Dienstag bis Freitag dieser Woche in Hamburg stattfindet. Auf Einladung der beiden Forschungsförderorganisationen befassen sich 30 hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus Japan und Deutschland mit dem globalen Klimawandel und seinen Folgen. Neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sollen dabei auch mögliche gemeinsame Forschungsprojekte im Kampf gegen die Erderwärmung diskutiert werden.

Kurzfristige Klimaschwankungen und langfristige Klimaveränderungen sind auf der bis zum 18. Januar dauernden Veranstaltung ebenso Thema wie die wissenschaftliche Simulation des Klimawandels. Ein besonderer Schwerpunkt der Diskussionen und Workshops liegt jedoch auf den Klimamodellen. Auch wenn sich die Prognosefähigkeit und die Einsatzmöglichkeiten von Klimamodellen kontinuierlich verbessert haben, stoßen die vorhandenen Modelle in mancherlei Hinsicht schnell an ihre Grenzen. Auf ihrem Treffen wollen die japanischen und deutschen Nachwuchsforscher deshalb über die Anforderungen an die "nächste Generation" von Klimamodellen und die ersten Schritte auf dem Weg dorthin diskutieren.

"Der Klimawandel ist zweifellos eines der drängendsten Themen, wenn nicht das drängendste Thema für die Wissenschaft. Er steht aber auch für die hohe Verantwortung, die die Wissenschaft für die Gesellschaft trägt. Erst die Forschung schafft die Grundlage, auf der Politik und Gesellschaft handeln können", so umreißt DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner die Bedeutung des Themas, das sich die größte deutsche Forschungsförderorganisation und ihre japanische Schwesterorganisation für ihr erstes Round-Table-Meeting gewählt haben. Bei der Erforschung des Klimawandels haben sich dabei in den vergangenen Jahren nicht zuletzt Wissenschaftler aus Japan hervorgetan, wie Professor Martin Claussen betont, der als Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und Sprecher des KlimaCampus Hamburg Gastgeber und deutscher wissenschaftlicher Koordinator des Hamburger Treffens ist. "Japan ist eines der führenden Länder in der Klimaforschung und hat vor allem mit dem 'Earth Simulator' in Yokohama, dem weltweit größten Klimarechner, die Entwicklung von Klimamodellen entscheidend vorangetrieben", so Claussen. Zu den leistungsfähigsten Modellen zählt dabei das hochauflösende gekoppelte Atmosphären-Ozean-Modell von Professor Akimasa Sumi (Center for Climate System Research, University of Tokyo), der das JSPS-DFG-Meeting auf japanischer Seite wissenschaftlich koordiniert hat.

Das japanisch-deutsche Forschertreffen findet am KlimaCampus Hamburg statt. Der KlimaCampus, an dem mehrere Institute und Forschergruppen der Universität Hamburg, das Max-Planck-Institut für Meteorologie, das Institut für Küstenforschung des GKSS-Forschungszentrums und das Deutsche Klimarechenzentrum (DKRZ) beteiligt sind, hat sich aus dem Hamburger Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften entwickelt. An ihm ist auch das im Oktober 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern bewilligte Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" angesiedelt.

Das jetzige Rundgespräch soll durch bilaterale Konferenzen japanischer und deutscher Nachwuchsforscher zu anderen bedeutenden wissenschaftlichen Themen fortgesetzt werden. Die Initiative dazu ging von DFG-Präsident Kleiner und dem Direktor des bereits 1992 eingerichteten Bonner Büros der JSPS, Professor Yasuo Tanaka, aus. Beide Förderorganisationen versprechen sich von den bilateralen Symposien eine Vertiefung und Intensivierung der deutsch-japanischen Forschungskooperation. Diese Kooperation will die DFG in den kommenden Jahren auch auf anderem Wege ausbauen, wie Präsident Kleiner anlässlich der Hamburger Tagung unterstreicht: "Es ist für uns an der Zeit, stärker in Japan präsent zu sein. Nach der Einrichtung des Chinesisch-Deutschen Wissenschaftszentrums in Bejing und der DFG-Büros in Washington, Moskau, New Delhi und New York planen wir deshalb als nächstes die Eröffnung eines Verbindungsbüros in Tokio."

Dr. Eva-Maria Streier,
Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

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