logo


Offenbach – Der Juli 2010 begann wie der Juni geendet hatte: sonnig und sehr trocken. Hinzu kam auch noch verbreitet große Hitze, vielfach mit Spitzenwerten von über 35 Grad Celsius. An einzelnen Stationen wurden neue Juli-Rekorde aufgestellt. Erst die letzte Monatsdekade brachte dann vielerorts ergiebige Niederschläge, so dass der Juli insgesamt sogar etwas zu nass ausfiel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 100 Messstationen. Zunächst brütende Hitze, im letzten Drittel dann angenehmer

Im Juli 2010 lag die bundesweite Durchschnittstemperatur mit 20,2 Grad Celsius (°C) um 3,3 Grad über dem klimatologischen Mittel von 16,9°C. Anfangs befand sich der Monat auf Hitze-Rekordkurs. Bendorf, bei Koblenz am Rhein, meldete mit 38,8°C am 10. den absoluten Spitzenwert. Auch viele „Tropennächte“ mit Tiefstwerten oberhalb 20 Grad wurden gemeldet. Die Wassertemperaturen an der Ostsee betrugen zeitweise bis zu 23°C, überall kamen Badehungrige und Sonnenanbeter auf ihre Kosten. Den Älteren und Kranken machte dagegen die Hitze schwer zu schaffen. Auch Pflanzen litten unter der für Mitteleuropa extremen Witterung: Notreife beim Getreide, Abfallen unreifen Obstes und Blattfärbung der Laubbäume. Tief „Quendeline“ beendete am 22. mit seinen Ausläufern die Hitzewelle. Nachts zeigte das Thermometer nun wieder deutlich niedrigere Werte. Die offiziell tiefste Temperatur des Monats meldete Gilserberg-Moischeid in Nordhessen am 25. mit 2,5°C. Am Ende landete der Juli 2010 in der Rangliste hinter 2006, 1994 und 1983 immerhin noch in den Top 5.

Erst verbreitet sehr trocken, dann vielerorts ergiebiger Regen

Wie bereits 2007, 2008 und 2009 übertraf bundesweit auch der Juli 2010 mit rund 85 Litern pro Quadratmeter (l/m²) sein Soll von 78 l/m². Anfangs setzte sich die im Juni begonnene großer Trockenheit fort. In den Heidegebieten im Norden und Osten sowie entlang der Unterelbe herrschte über mehrere Wochen hinweg höchste Waldbrandgefahr. In Sachsen-Anhalt wüteten einige Brände, die mindestens 50 Hektar Wald vernichteten. Im letzten Monatsdrittel dann zogen Niederschlagsgebiete mit tlw. intensiven Regenfällen über viele Regionen Deutschlands hinweg. Besonders in Bayern und Sachsen schüttete es dabei gebietsweise recht kräftig. So meldeten Plauen im Vogtland am 23. 114,1 l/m² und Sigmarszell-Zeisertsweiler bei Lindau am Bodensee am 27. 106,2 l/m². Nasseste Station war Oy-Mittelberg-Petersthal im Allgäu mit einer Monatsmenge von etwa 437 l/m². In einigen Regionen, vor allem im Nordosten Deutschland, blieb es jedoch beim Niederschlagsdefizit.

Ein sehr sonnenscheinreicher Monat, besonders im Norden

Im Juli 2010 schien die Sonne rund 290 Stunden, also 38 Prozent über dem Soll von 209 Stunden. An einigen Stationen gab es neue Monatsrekorde. Begünstigt war vor allem die Küste Mecklenburg-Vorpommerns: die Greifswalder Oie erreichte rund 357 Stunden. Garmisch-Partenkirchen meldete dagegen nur etwa 224 Stunden.

(Pressemitteilung: Deutscher Wetterdienst)

© 2024 Funkzentrum In Media e. V.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.