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Offenbach – Der Herbst 2022 war in Deutschland der drittwärmste seit dem Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1881. Er war zugleich leicht überdurchschnittlich nass und recht sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen. Der September, brachte nach dem sehr trockenen Sommer den sehnsüchtig erwarteten Regen in großzügigen Mengen.

Weiter ging es mit einem wärmespendenden Oktober mit Rekordtemperaturen. Der November sorgte dann statt für Nebel und Grau für verhältnismäßig viel Sonne. Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD: „Ein sehr warmer Herbst liegt nun hinter uns. Damit können wir eine zweite Bilanz ziehen: Noch nie seit 1881 war der Zeitraum Januar bis November in Deutschland so warm wie 2022.“ Der Mittelwert liegt bei 11,3 Grad Celsius (°C). Den bisherigen Höchststand gab es 2020 mit 11,1 °C für diesen Zeitraum.

Herbst war zwei Grad wärmer als das vieljährige Mittel
Nicht nur gefühlt, auch gemessen lässt sich konstatieren: Der diesjährige Herbst war außergewöhnlich warm. Das Temperaturmittel lag mit 10,8 °C um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,5 Grad. Besonders der Oktober war ein Exot und ging mit seinem Kompagnon aus dem Jahr 2001 als wärmster in Deutschland in die Geschichte ein. Die damalige sehr milde Witterung reichte zu Beginn auch in den November 2022 hinein, bekam aber im Monatsverlauf einen ordentlichen Dämpfer. Der Winter klopfte bald lautstark an und am 19., 20. und 21.11. meldeten zahlreiche nord- und ostdeutsche Wetterstationen die bisher tiefsten Temperaturen des Jahres. An der Station Oberharz am Brocken stoppte das Quecksilber am 20.11. erst bei -11,6 °C - der bundesweite Tiefstwert. Den Höchstwert des Herbstes gab es in Kleve, Niederrhein, am 5.9. mit 32,3 °C.

Reichlich Niederschlag im südwestlichen Bergland
Im Herbst 2022 fielen deutschlandweit im Mittel rund 205 Litern pro Quadratmeter (l/m²) und damit etwa 12 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug das Plus etwa 8 Prozent. Nach dem sehr trockenen Sommer setzte sich insbesondere der September mit seinen flächendeckenden Niederschlägen deutlich positiv ab. Die meisten Niederschläge fielen im Schwarzwald und an den Alpen mit etwa 500 l/m². Utzenfeld im Südschwarzwald hatte mit 86,0 l/m² am 14.10. auch den deutschlandweit höchsten Tagesniederschlag. Sehr trocken blieb es im Nordosten mit rund 100 l/m² im Herbst. Dafür reichte es dort – wie auch im Bergland - zu Beginn der dritten Novemberdekade für die eine oder andere weiße Überraschung.

Sonniger Herbst über dem Norddeutschen Tiefland
Die Herbstsonne präsentierte sich 2022 gut 370 Stunden und überragte ihr Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 20 Prozent. Im Vergleich zur Referenzperiode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 15 Prozent. Über dem Norddeutschen Tiefland lachte die Sonne mit über 400 Stunden am meisten.

(Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst)

 

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