Zu Beginn des Jahres 2006 stand die Frage „Können wir In Gosen bleiben?“
Zu Beginn des Jahres 2007 hieß es dann : Wir bleiben!
Die Freude darüber war etwas getrübt durch die Tatsache, dass wir bereits einen großen Teil der Anlagen abgebaut hatten und nun alles wieder aufbauen konnten. Natürlich taten wir das mit einem ganz anderen Gefühl, als das Abbauen. Aber es war schon nervend, denn wir hatten obendrein den Ehrgeiz, die beim ersten Aufbau begangenen Fehler nicht zu wiederholen. Das klappt auch ganz gut.
Aber dafür machten wir jetzt Fehler, die wir zu Anfang nicht gemacht hatten – weil es eben schnell gehen sollte.
Gott sei Dank waren die Leute beim Wiederaufbau die selben, die auch abgebaut hatten.
Für die Betreffenden war das weniger erbaulich, denn sie wünschten sich, dass auch mal andere OM’s sich beim Wiederaufbau sehen lassen würden. Aber dieses blieb nur ein Wunsch. Deshalb zog sich das alles so..... Das war übrigens auch ein Grund, warum wir nicht am alljährlichen JAIG-Treffen teilnehmen konnten. Es war schon schade...!
Irgend wann hatten wir es dann geschafft. Die Station war wieder betriebsbereit!
Wenn es irgend wie ging, beteiligten wir uns auch wieder am normalen Funkverkehr. So war ein Highlight z.B. die Funkverbindung zu unserem Funkfreund OM Siggi, DM2AYO, der sich zur fraglichen Zeit gerade in Senegal (6W) aufhielt und von dort Betrieb machte.
Da wir gerade davon reden, das 6-m-Band haben wir auch endlich in Betrieb nehmen können. Die Bundesnetzagentur hat uns für unseren Standort die Genehmigung erteilt. Somit konnten wir die gesponserte 6-m-Yagi auch aufbauen.
Und da wir gerade beim Aufbauen waren und das Wetter auch so schön mitspielte, haben wir gleich noch eine neue Groundplane für den APRS-Betrieb auf einen höheren Mast gesetzt. Damit steigerten wir die Reichweite für den Direktbetrieb erheblich.
Noch eine sehr wichtige Voraussetzung für unsere künftige Antennenanlage konnte geschaffen werden: Die drei Dach-/Deckendurchbrüche für die Kabelführung! Ziel war es, diese Aufgabe an einem Wochenende zu erledigen. Dazu musste es einigermaßen trocken sein und möglichst kaum windig. Unser Wetterdienst prophezeite ein geeignetes Wochenende und Werkzeug, Material und Manpower mussten zeitgleich koordiniert werden. Kein Problem, wir sind Deutsche, wir können das!
Ich erspare mir die Einzelheiten, das kann ohnehin nur ein Fachmann beurteilen. Mich hat fasziniert, dass alles an einem Tag geschafft wurde und obendrein noch in hervorragender Qualität. Ich war, ich bin begeistert! Und jetzt konnte es weitergehen!
Statt dessen klingelte das Telefon! Der neue Eigentümer hatte Gesprächsbedarf!
Neugierig ist er schon, unser neuer Eigentümer und Vermieter, aber das finde ich gar nicht so schlecht. Klar hat ein Eigentümer das Recht zu erfahren, was in seinen Räumen bzw. Häusern so alles geschieht. Amateurfunker sind der „normalen“ Bevölkerung ohnehin schon immer suspekt gewesen. Die bauen riesige Gebilde auf und sagen Antennen dazu. Dann verschwinden sie in ihren Kabüffchen und nichts geschieht mehr. Wenn man näher heran geht, dann hört man merkwürdige Geräusche, ein Piepsen, Krächsen und Schnarren. Dann scheint irgendeiner zu sprechen oder zu singen und ein bläuliches Flackern schimmert unter dem Türspalt hindurch...... ist das nicht gruselig?
Ja, das war lange unser Image und ich glaube in einigen Gegenden ist es heute noch so. Deshalb sind wir bemüht, möglichst viel zu erklären – wenn wir die Gelegenheit haben. Und das ist das Gute an unserem neuen Vermieter, er lässt sich vieles erklären – er hört auch zu! Und was er dann dazu äußert oder hinterfragt, lässt unsere Aktivitäten in einer völlig anderen Perspektive erscheinen. Da kommen wir dann wirklich ins Grübeln. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema....!
Also, was war das mit dem Gesprächsbedarf...?
Kurz und knapp: Wir möchten doch bitte den Lagerraum im Keller räumen und statt dessen Räume in der 4. Etage als Lager nutzen. Ach ja - bitte bis zum 31.12.2007 realisieren.
Nun ja, nachdem die erste Aufregung verklungen war und wir uns wieder eingekriegt hatten, ein bis zwei mal darüber geschlafen hatten, konnten wir diesem Ansinnen sogar was positives abgewinnen.
Es ist schon nicht schlecht, ein Materiallager auf der gleichen Etage zu haben, auf der sich alle anderen Betriebsräume auch befinden.........
Wir begannen also zu räumen. Und da wir nur an den Wochenenden wirklich arbeiten konnten, beschränkte sich diese verdammt anstrengende körperliche Arbeit auf diejenigen von uns, die am Wochenende die Möglichkeit hatten, rauszukommen. Und das waren oft genug immer die selben.
Wir haben es aber geschafft und dafür möchte ich allen ganz herzlich danken. Wir sind zwar noch nicht ganz fertig, denn das neue Lager muss noch ordnungsgemäß eingeräumt werden, aber wir haben die Forderung unseres Vermieters erfüllt: Der Keller wurde pünktlich geräumt.
So konnten wir das Jahr 2007 mit ruhigen Gewissen beenden.
Das taten wir entgegen unserer Gewohnheit mal nicht in Gosen, sondern in Berlin. Es ergab sich, dass Peter O. auch nichts besseres vor hatte und so trafen wir uns alle bei ihm und feierten ins Neue Jahr.
Für 2008 haben wir uns wieder eine Menge vorgenommen. Ich hoffe nur, dass wir nicht wieder durch eine „Sonderaufgabe“ von unserer eigentlichen Vereinsarbeit abgehalten werden.