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Aus der IARU-Region 1
Notfunkübung am 18. November...
...aus der Sicht der Klubstation DF0BLM

iaru_r1Am 18. November veranstaltete die IARU-Region 1 ihre erste Notfunkübung. Zwischen 1100 UTC und 1500 UTC trafen sich die so genannten Notfunkübung –Headquarter-Stationen und spezielle Notfunkstationen von Mitgliedsverbänden auf dem im Bandplan für Notfunk zugewiesen Bereichen im 40-m-, 20-m- und 15-m-Band. Als Leitstation fungierte OF3F. ITU-Konferenzstation in der Türkei waren eingeladen, daran teilzunehmen. Ziel der Übung war zum einen, das Interesse in den Mitgliedsverbänden für Notfunk zu wecken, zweitens um herauszufinden, wie brauchbar diese Frequenzen innerhalb der Region 1 sind, und drittens, um den Notfunkverkehr zwischen den Region-1-Mitgliedsverbänden und Notfunkgruppen zu üben. Besondere Regeln und Codes für den Funkbetrieb erlauben eine spätere Auswertung. Die Teilnahme an der Aktivität war nur den Sonder- bzw. HQ-Stationen vorbehalten.

Soweit die offizielle Meldung zu diesem Ereignis.

Wer in der letzten Zeit ein bisschen die aktuellen Ereignisse in Europa und der übrigen Welt mit verfolgt hat, der sollte bei dem Thema Notfunk in Europa mindestens ein „aha“- Effekt verspüren. Wieso?
Für den praktizierenden Funkamateur ist das Thema Notfunk schon lange ein Thema, welches bei diversen Gelegenheiten immer wieder angesprochen wurde. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich und in Deutschland gleich „Null“ bzw. man sprach sich sogar dagegen aus oder stellte deren Notwendigkeit in Frage. Von offizieller Seite schien es kein Interesse zu geben.
Sicher haben die verheerenden Klima- und Wetterereignisse und andere „Fast-Katastrophen“ in bestimmten Kreisen ein Umdenken bewirkt. Was passiert, wenn ......?
Nun, wie auch immer die Motivationen im einzelnen auch sein mögen, in der IARU nimmt man das Thema ernst. Und so wurde die erste Notfunkübung des Jahrtausends im europäischen Rahmen initiiert.
Auch unsere Station hat das Problem „Notfall“ im Programm und wir können mit einigem Stolz sagen, dass wir z.B. einen Stromausfall ohne Probleme mindestens 4 Stunden ohne Funktionseinschränkung überbrücken können. Aber das nur nebenbei .....
Wir waren natürlich neugierig, wie diese Notfunkübung abläuft. Deshalb haben wir uns entschlossen zuzuhören, um uns selbst eine Meinung zu bilden.
Pünktlich um 11:00 UTC begann die Headquaterstation DL0NOT aus DL auf dem 40m-Band zu rufen.
Da uns die Frequenzen nicht bekannt waren, begannen wir systematisch zu suchen. Wir begannen langsam von 7.000 kHz aufwärts das 40m-Band zu scannen. Auf 7.060 kHz wurden wir fündig: DL0NOT

Auf dem 20m-Band lokalisierten wir die 14.306 kHz als eine Ruffrequenz. Auch hier waren die Signale i.R. mit RST 59-, auf jeden Fall verständlich. Hier hörten wir TP2CE.
Auf dem 15m-Band war es vergleichsweise schwieriger die rufenden Stationen aufzunehmen (RST 44-).
Hier hörten wir auf der Frequenz 21.362 kHz.
Als Empfangsgeräte dienten ein EKD 300, wahlweise an einer FD4 oder einem FB33 sowie ein EKV 10 an einem endgespeisten Langdraht von ca. 40m Länge. Alle Antennen befinden sich ca. 3-4 m über Erdungsniveau .
Unser Meinung nach zeigte diese Übung die prinzipielle Realisierbarkeit eines Notfunksystems im Rahmen des Amateurfunkbetriebsdienstes.
Es bleibt zu klären, unter welchen Bedingungen, eigentlich müsste es heissen unter welchen Ausnahmebedingungen, so ein Notfunkdienst funktionieren soll. Denn eines ist auch klar: Wenn solche äußeren (katastrophalen) Bedingungen auftreten, die diese Art von Notfunk notwendig machen, ist anzunehmen, dass viele Menschen persönlich betroffen sein werden. Da werden auch Amateurfunker zuerst mal sich um ihr persönliches Heil und das ihrer Familien kümmern wollen.
Hier gibt es also noch vieles zu erklären und zu definieren.

Das Signal war stark und sehr gut verständlich (59+). Wir hörten auch die antwortenden Stationen, natürlich mit unterschiedlichen Signalstärken . Für uns war interessant zu hören, wie die übrige Funkergemeinde auf die Durchführung dieser Übung reagieren würde. Immerhin wurden mehrere Frequenzen belegt und nur für einen exklusiven Kreis zu nutzen. Wir konnten feststellen, so weit wir es hören konnten, war auf den Notruffrequenzen eine angenehme Zurückhaltung zu spüren. Man hielt die Frequenzen überwiegend frei.

Wir wissen aber jetzt schon: technisch ist es ganz sicher möglich!

73 de DD6UMW

 

Das es auch anders als in Deutschland gehen kann, zeigt der folgende Artikel (TS)

Österreich: Not- und Katastrophen Funk: Funkamateure präsentierten A.R.E.N.A.

Im Rahmen der Veranstaltung der Helfer Wiens am Rathausplatz am 26. Oktober präsentierten die Funkamateure des Österreichischen Versuchssenderverbandes die Leistungsfähigkeit des "Amateur Radio Emergency Network Austria" (A.R.E.N.A.) einem interessierten Publikum.

A.R.E.N.A. wird von ambitionierten Funkamateuren im Rahmen des Katastrophenkreise der Helfer Wiens betrieben, der ein Zusammenschluss von freiwilligen und beruflichen Hilfs- und Einsatzorganisationen wie beispielsweise Rettung, Feuerwehr, Exekutive und Bundesheer ist.
Das A.R.E.N.A.-Netz besteht aus portablen und fix installierten Kommunikationszellen, das als österreichisches und internationales Funknetz die Verbindungen zwischen, von Katastrophen- und Notfällen betroffenen Regionen, untereinander und zu anderen Einsatzorganisationen und Behörden auch dann sicherstellen kann, wenn die öffentliche Kommunikationsinfrastruktur zerstört oder überlastet ist (http://members.chello.at/oe1mmu/ARENA.pdf).

Dabei wird auf die private Infrastruktur von lizenzierten Funkamateuren zurück gegriffen, die mit ihrem Know-how und ihren technisch auf dem letzten Stand stehenden Funkanlagen in der Lage sind, strom- und kommunikationsnetzunabhängig Funkverbindungen für die Sprach-, Daten-, Bild-, Fernseh- und E-Mailübertragung national und international herzustellen.
Das österreichweite A.R.E.N.A.-Netz greift bei Übungen und im Ernstfall auf rund 3.000 autonome Amateurfunkstellen und rund 100 Relaisstationen (www.qth.at/oe3dsb/karte.html), die Österreich flächendeckend und ausfallsfrei versorgen, zurück.

Auch Bürgermeister Dr. Michael Häupl konnte sich am 26. Oktober im Rahmen der Präsentation der Helfer Wiens (www.diehelferwiens.at) über die Leistungsfähigkeit des A.R.E.N.A.-Netzes überzeugen. Sozialstadträtin Renate Brauner dazu: "Diese Menschen leisten nicht nur im Ernstfall hervorragende Arbeit, sondern sind auch bei zahlreichen Veranstaltungen im Laufe des Jahres gemeinsam aktiv."

Amateurfunk ist ein technisch-, experimenteller Funkdienst, der in Österreich durch das Amateurfunkgesetz, einem Bestandteil des Fernmelderechtes, reglementiert ist. Weltweit genießen die Interessen von Funkamateuren aufgrund ihrer besonderen Leistungen im Hinblick auf technische Entwicklung und ihrer strukturellen Unterstützung in Not- und Katastrophenfällen den besonderen Schutz durch anerkanntes Völkerrecht (Internationale Telekommunikations Union, ITU).


Quelle: ÖVSV - Österreichischer Versuchssenderverband

 

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