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Samstag, wo man ausschlafen könnte, mussten wir Irren früh raus , denn wir trafen uns um 9.30 Uhr in Glashütte, 60 km südlich von Berlin.
Wir, das sind die Funker vom Ortsverband Delta 17 mit unseren Frauen und Kindern sowie die Mitarbeiter der niederländischen Botschaft mit Familien. Organisator dieses Ausflugs war Wim, DO1KWM, und wir möchten uns auf diesem Wege sehr bei ihm für diesen schönen Tag bedanken.
Um 10.00 Uhr sollte die Führung durch den Ort beginnen, wir konnten fast pünktlich beginnen.

0005 01Eine Glashütte ist ein Betrieb, in der durch Schmelze, Glas hergestellt und weiter bis zu einem Endprodukt verarbeitet und veredelt wird. Da die Leute, die dort arbeiten, sich in der Umgebung ansiedelten, entstand ein Dorf vor über vierhundert Jahren, was einfachhalber auch den Namen Glashütte erhielt. Das Dorf, welches wir heute noch besichtigen können, ist historisch und ein riesiges Museumsgelände. Leider müssen auch hier die Leute sehr ums überleben kämpfen, es gibt keine öffentlichen Förderungsmittel. Daher ist es sehr beachtlich, wie dieser Ort doch so gut rekonstruiert wird und viele Ideen verwirklicht wurden, z.B. die Gärten, in denen uns Großstädter die Natur, besonders Kräuter wieder nähergebracht werden. Nach einer Stunde Führung durch einen sehr kundigen Führer langten wir an einen Dorfbackofen an. Hier gab es köstliches frisches Brot aus dem Dorfbackofen und aus dem Rauch frisch geräucherte Knackwurst.

0005 02Während es sich einige gemütlich machten, entdeckte jemand den Souvenir-Shop. Es wurde von Hanf gemunkelt, den es käuflich zu erwerben gibt und der ganze Platz war leer gefegt und der kleine Souvenier-Shop überfüllt. Rieneke kaufte Hanf-Tee, angeblich zum trinken, aber ich glaube Wim stopft sich seine Pfeife damit. Etwa 20 Schritte weiter gibt es eine Töpferei, auch hier hätte man viel Geld lassen können. Jetzt wußte ich auch, warum Monika zu Hause geblieben ist: Sie sollte Willfrieds Kreditkarte schonen. Nun ging der Marsch zurück mit sehr vielen interessanten Erläuterungen direkt ins Glasmuseum. Das Museum ist die eigentliche Glashütte, man kann dort den originalen Glasofen besichtigen, was für die Kinder toll ist, man darf alles anfassen und erkunden. Unser Kind schwärmt heute noch von diesem Museum.

Über die Thermosflasche und seiner Entstehung haben wir auch sehr viel erfahren, ein für uns so so selbstverständliches Ding, das von einem Erfindergenie vor etwa 100 Jahren erfunden wurde.
Beim Mittagessen konnte man sich noch über die gewonnenen Eindrücke austauschen und dann ging es weiter nach Wünsdorf.

0005 03Der Besuch des russischen Museums war sehr aufschlussreich. Interessant war, das z.B. ein Soldat einen Energiebedarf von ca. 4000 cal zu decken hatte. Ein Kalorienbedarf, der dem eines Arbeiters am hochofen gleichkommt.
Dann besichtigten wir die Bunkeranlage "Maybach", es war schon faszinierend, daß die russen es nicht geschaft haben, diese Häuser wegzusprengen. Heute schmeißt man die Tür im ersten Stock zu und im 13. Stock fällt ein Bild von der Wand.
Eine Besichtigung des Nachrichtenbunker "Zeppelin" lies uns noch mal in grübeln kommen. Mehrere hundert Frauen und Männer haben hier im Drei-Schicht-System die Nachrichtenübermittlung im zweiten Weltkrieg sichergestellt. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Bunker gezielt an zwei Stellen gesprengt, um ihn zu fluten. Das lag daran, das der Grundwasserpegel höher lag als die Bunkersohle. Zu sehen ist das noch an einem imposanten Sprengkrater in der Decke des Bunkers.

Anfang der sechziger Jahre wurde der Bunker durch die russische Armee teilweise wieder trockengelegt weil er für sie noch von nutzen war.
Toll ist ein Lageplan, der von einem Jugendlichen in den fünfziger JAhren angelegt wurde. Im jugendlichen Wahnsinn erkundete er diesen Bunker heimlich und schoss sogar Bilder.

Nach diesen kulrurellen Eindrücken mußte dem leiblichen Wohl noch genüge getan werden. Beim Bier und riesigen Eisbechern wurden unsere Funker noch vom Reporter der niederländischen Zeitung "De Telegraaf" interviewt.
Um 17.30 Uhr machten wir uns auf den Heimweg und ließen einen wunderschönen Tag hinter uns.

 

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