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Die Schweiz und Europa schicken Mitte Dezember mit Cheops einen Präzisionssatelliten in den Kosmos, der Exoplaneten näher untersuchen soll. Ziel ist es, die Größe der Planeten zu bestimmen und Rückschlüsse auf ihre Zusammensetzung und Struktur zu ziehen.

Europa und die Schweiz gehen am 17. Dezember auf Planetenjagd in der gemeinsamen Cheops-Mission. Cheops steht für „Characterising Exoplanets Satellite“, zu Deutsch etwa: „Satellit zur Bestimmung von Exoplaneten“. Genau das ist die Aufgabe des Satelliten, der an diesem Tag mit einer Sojuz-Rakete ins All geschossen wird: Exoplaneten außerhalb unseres Sonnensystems näher untersuchen.

„Cheops ist ein Photometer, das die Lichtintensität von Sternen mit sehr hoher Genauigkeit messen kann und das über Stunden. Das Teleskop schaut einen Stern an und misst seine Helligkeit über regelmäßige Photographien“, erklärt Willy Benz, Leiter der Cheops-Mission im Sputnik-Gespräch.

Wenn sich ein Planet vor einen Stern schiebt, dann nimmt die Intensität des Lichts ab, weil er einen Teil des Sterns abdeckt. Da die Verringerung der Leuchtkraft proportional zur verdeckten Fläche des Sterns ist, lässt sich auf diese Weise die Größe des Planeten messen.

Der Satellit hat dabei eine klare Aufgabe: Planeten in der Größe zwischen Erde und Neptun untersuchen. Größere Planeten fallen nicht in sein Aufgabenspektrum, weil diese auch von der Erde aus beobachtet werden können. „Kleinere Planeten gehen vom Boden nicht mehr wegen der Atmosphäre, die die Genauigkeit der Messungen unmöglich macht“, erläutert Benz. „Deshalb muss man oberhalb der Atmosphäre im All sein.“

Cheops ist, im Gegensatz zur Tess-Mission der NASA keine Entdeckungsmission, sondern eine „Präzisionsmessungsmission“, die von Schweizer Seite angeführt wird. Die Aufgabe ist es, bereits entdeckte Exoplaneten näher zu untersuchen. Denn bei vielen ist nur die Masse bekannt oder die Größe nur sehr vage bestimmt. Das ist wichtig, weil aus der Kombination von Masse und Größe auch die Dichte der Planeten bestimmt und auf ihre Zusammensetzung und Struktur zurückgeschlossen werden kann.

„Wir kommen später, schauen die Messungen von Tess an und für die, wo wir die Messung verbessern können, führen wir neue Beobachtungen und Messungen durch“, so Benz. „Der eine findet die Planeten und macht eine erste Messung und wenn die nicht genau genug ist, kommt der Zweite und macht sie genau. Das ist so eine schweizerische Spezialität: Wir machen präzise Messungen.“

Der Start wird um kurz vor sechs Uhr morgens Lokalzeit vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana erfolgen und die Rakete den Satelliten in einer Höhe von 700 Kilometern in eine Erdumlaufbahn von Pol zu Pol bringen.

Valentin Raskatov

(Quelle: Sputnik Deutschland / Copyright © Sputnik)

 

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